Die Küche – für die einen der Ort, die höchsten Gaumenfreuden zuzubereiten, die anderen finden gerade mal den Weg zum Kühlschrank. Doch ob Hausfrauen, Hobbykoch oder Fast-Food-Fan: Jeder kennt den ein oder anderen Mythos rund ums Kochen und die Ernährung. Aber ist an den vielen Gerüchten eigentlich was dran, das klären wir hier!
Cola löst Fleisch auf
Ein beliebter Mythos, der sich schon seit Jahrzehnten hält: Cola löst Fleisch auf
Stimmt nicht! Dieses Gerücht wurde in den 30er-Jahren von Konkurrenten des Brauseherstellers in Umlauf gebracht. Das Fleisch wird durch die Brause aber nicht zersetzt, die enthaltene Phosphorsäure sorgt lediglich dafür, dass das Fleisch aufquillt.
Bei einem alten Nagel löst die Säure sogar den Rost. Für den Menschen ist die Phosphorsäure allerdings kein Problem. Die Magensäure ist deutlich stärker.
Scharf angebranntes Fleisch bleibt saftiger
Stimmt nicht! In Experimenten mit identischen Fleischstücken wurde eines scharf angebraten, das andere normal gebraten. Wenn wirklich mehr Saft in dem scharf angebratenen Fleisch erhalten bliebe, hätte es hinterher schwerer sein müssen. War es aber nicht. Die hohe Hitze sorgt dafür, dass sich die Oberflächenproteine im Fleisch zu einer braunen Kruste verbinden (Maillard-Reaktion), die den typischen Geschmack ausmacht. Diese Kruste ist aber keinesfalls wasserdicht.
Ein Schälchen mit Backpulver im Kühlschrank absorbiert schlechte Gerüche
Stimmt nicht! Das ist vielleicht ein Märchen der Backpulver-Hersteller. Aktivkohle funktioniert deutlich besser, ist aber teuer. Wickeln Sie geruchsintensive Speisen lieber in Plastikfolie und reinigen Sie Ihren Kühlschrank von Zeit zu Zeit.
In der Mikrowelle werden mehr Nährstoffe zerstört als durchs Kochen
Stimmt nicht! Bei jeder Form von Kochen wird durch die Hitze der Nährstoffgehalt gesenkt. Beim herkömmlichen Kochen gehen die Vitamine vor allem verloren, wenn das Essen zu stark und zu lange erhitzt wird oder wenn sie durch das Kochwasser „ausgewaschen“ werden. Die Mikrowellenstrahlung bringt die Moleküle (vor allem das Wasser) im Innern der Nahrungsmittel zum Schwingen und führt so zu einer schnellen und gleichmäßigen Erwärmung. Damit schont die Mikrowelle sogar die Nährstoffe.
Olivenöl ist zum Frittieren nicht geeignet
Stimmt nicht! Natives, kalt gepresstes Olivenöl fängt bei etwa 180 Grad an zu rauchen, raffiniertes Olivenöl sogar erst bei 210 Grad. Es ist damit durchaus zum Frittieren geeignet – wenn man denn das Olivenaroma mag. Man könnte jedoch das teure Olivenöl für den Salat aufheben, wo es sein volles Aroma entfalten kann, und in der Pfanne ein günstigeres Öl verwenden.
Das Fruchtfleisch im Orangensaft sind in Wahrheit Baumwollfasern
Stimmt nicht! Bei der Konzentrierung von frisch gepresstem Saft wird überschüssiges Wasser und Fruchtfleisch ausgesiebt und eingefroren. Hier bei uns wird das Konzentrat dann wieder auf sein ursprüngliches Volumen gestreckt. Laut Fruchtsaftverordnung dürfen dabei nur Wasser, verlorenen gegangene Aromastoffe und das bei der Herstellung gewonnene Fruchtfleisch zugesetzt werden.
Zerkratzte Teflonpfannen können Krebs erzeugen
Stimmt nicht! Teflon (kurz für Polytetrafluorethylen) ist ein Stoff, der mit kaum einem anderen Stoff reagiert, auch nicht mit Bratensäften. Erst bei Temperaturen über 260 Grad beginnt die Teflonschicht sich zu zersetzen – egal, ob angekratzt oder nicht. Dann können tatsächlich krebserregende Substanzen freigesetzt werden, die zu grippeähnliche Symptomen („Teflonfieber“) führt. Dafür müsste man die Pfannen aber eine ganze Zeit lang auf dem Gasherd gezielt überhitzen. Bei solchen Temperaturen wäre das Essen schon längst verkohlt und ungenießbar.
Ein Silberlöffel in der Flasche hält die Kohlensäure im Sekt
Stimmt nicht! Die einzige Möglichkeit, die Kohlensäure am Entweichen zu hindern, ist ein richtiger Korken. Mit oder ohne Löffel macht kaum einen Unterschied. Es sei denn, die Flasche ist schon warm geworden. Dann kann ein Metalllöffel helfen, den Sekt im Kühlschrank schneller abzukühlen. In kaltem Sekt bleibt mehr Kohlensäure.
Aufgetaute Lebensmittel nicht wieder einfrieren
Stimmt nicht! Die entsprechenden Hinweise auf Tiefkühlverpackungen sind nur eine gesetzlich vorgeschriebene Warnung, da der Hersteller nicht garantieren kann, dass der Verbraucher mit dem Lebensmittel zu Hause richtig umgeht. Das Einfrieren unterbricht das Wachstum von Mikroorganismen, tötet sie aber nicht ab, so dass sie sich beim Auftauen wieder vermehren können. Stark angetaute rohe Lebensmittel sollten möglichst schnell verbraucht oder fertig zubereitet (gegart) werden. Als fertige Speise können sie dann noch einmal eingefroren werden.
Sushi ist roher Fisch
Stimmt nicht! Sushi bedeutet „säuerlich“ und bezieht sich auf den speziellen, mit Essig zubereiteten Reis. Der rohe Fisch heißt „sashimi“.
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